Sehnsucht und Neid!

– Wie hängen die beiden zusammen?

Blogbeitrag 17. April 2019

herzliche Einladung, mich auf eine gedankliche Entdeckungsreise zu begleiten.

Sehnsucht_Youssef Jheir auf Pixabay

In einem Artikel über Sehnsucht entdeckte ich eine ausführliche Beschreibung dieses Gefühls. Es lässt uns

verheißungsvoll auf etwas blicken. Es lässt uns über die Grenzen hinaus denken und es lässt uns träumen und ermöglicht es, Grenzen, die der Verstand setzt, erst einmal außer Acht zu lassen.

Dieses tiefe Sehnen ist für mich immer wieder der Beginn eines Weges in eine Richtung, die ich vorab gar nicht genau verstandesgemäß erfassen kann. Es ist größer, umfassender. Und es macht mich mutig. Später kann ich oft zurückblicken auf einen Weg, den ich gegangen bin und ein Ergebnis, das daraus entstanden ist und erkenne als Startpunkt die Sehnsucht. Ich habe dadurch in meinem Leben viel erreicht, das ich nicht für möglich gehalten hätte. Und es lässt mich mit Neugierde in die Zukunft blicken.

Die Sehnsucht ist es, die den Seefahrer immer wieder in fremde Länder zieht, die Sehnsucht ist es, die den

Liebenden über sich hinaus wachsen lässt und diese Sehnsucht ist es, die ein Begleiter für mich war auf dem Weg in meine eigene Praxis.

Interessanterweise habe ich bei meiner Recherche in Wikipedia eine nicht so positive Begriffserklärung entdeckt. Sei beschrieb etwas Begrenzendes, etwas, das dem Menschen bewusst macht, dass er das, wonach er sich sehnt noch nicht hat.

Sehnsucht_Avi Chomotovski auf Pixabay

Ich merke, wie so oft, kommt es darauf an, von welcher Seite ich etwas betrachte. Welche Haltung habe ich gegenüber dem Traum, dem Sehnen in mir? Fühle ich mich begrenzt, etwas noch nicht zu haben und zu erleben oder reich, mit der Lust, mich auf den Weg zu machen in die Richtung der Sehnsucht, des Traumes?

Was passiert, wenn ich mich begrenzt fühle und fest stelle, dass jemand anderes genau das hat oder lebt, was ich mir wünsche? Leicht entsteht daraus der Neid. Ich möchte das haben, was der andere schon hat und bohrend macht sich ein sehr unangenehmes Gefühl in mir bemerkbar. Oft beschämt uns dieses Gefühl – da Neid doch schon sehr verpönt ist. Sein Ruf ist schlechter, als er ist, sage ich oft zu meinen Klienten.

Was sehe ich in Neid? Neid ist oft der Wegweiser hin zu unserer Sehnsucht. Zu unseren Bedürfnissen und Träumen. Wenn wir uns etwas selbst nicht oder noch nicht erlauben, dann schlummert es so lange in uns, bis wir es auf der bohrenden Seite des Neides zu erkennen bekommen…

Wenn der Neid bekämpft und verschwiegen wird, dann können wir auch nicht zu unserem eigenen Inneren vordringen. Wenn wir uns eingestehen, was für ein Gefühl uns da so bearbeitet und hinterfragen dürfen, was in uns da noch ungesehen ist, dann darf uns der Neid auch zu unseren Bedürfnissen und Wünschen, zu unseren Träumen und unserem Sehnen führen…

Dann kann ich mich neugierig auf den Weg meiner inneren Triebfeder machen und mich in MEINE Richtung bewegen. Ich darf die Welt, die sich mir dadurch öffnet, staunend betrachten und Türen, die sich plötzlich zeigen, neugierig öffnen. Dadurch entdecke ich Neues und komme auf meinem Weg dem näher, was ich mir ersehne.

Eine herzliche Einladung an Jede und Jeden, sich auf diesen Weg zu machen

Mit sonnigen Grüßen zu Ostern

Ihre und Deine

Jeanette Müller